Dima Dobrovolskij & Alexandra Pyatkova & Andrey Karasiew = Artgroup Makaki
Urbane Intervention auf öffentlichen Plätzen Berlins, November-Dezember 2020
Die urbane Intervention nutzt Musik, um die Rolle der Nachrichtenmedien zu kommentieren. “Art Group Makaki” untersucht die Wirkung deprimierender Neuigkeiten, wenn sie singend vorgetragen werden. In pandemischen Zeiten, in denen Menschen zu Hause bleiben und auf Bildschirme starren, bringt Salomé die Nachrichten auf die Straße. Sie zitiert aus dem Newsstrom von N24, vertont die Informationen opernhaft und begleitet sich mit einer Drehorgel. Damit verarbeitet sie die aktuelle Realität ironisch und vermittelt einen anderen Blick auf das Leiden.
Das Projekt agiert in Zeiten der Pandemie als Gaukler, da Bühnen geschlossen sind und es keine Gelegenheiten zum Singen gibt. Salome von Berlin singt humorvoll die aktuellen Nachrichten vor, die oft Tod, Krankheit und harte Einschränkungen thematisieren. Mit ider Musik will sie den Menschen an der frischen Luft Entspannung bieten und verteilt dabei kleine Geschenke, die sie als “Antidepressiva” bezeichnet. Tatsächlich vermittelt sie Mut, Lebensfreude und Hoffnung.
Die Drehorgelmusik symbolisiert die ewige Wiederkehr des Lebens und den unendlichen Fluss der Nachrichten. Das Instrument und die Figur der Drehorgelspielerin erinnern an romantisierte Klischees des Gauklertums und spiegeln zugleich die Gesellschaft wider. In Zeiten von Quarantäne und Isolation bringt “Art Group Makaki” durch ihre Auftritte kulturelle Erleichterung und kommentiert die Bedeutung der Nachrichtenmedien in unserem mentalen Zustand. Musik öffnet und regt an, besänftigt und kann witzig sein, was in der aktuellen Situation dringend gebraucht wird.